Erlassene Gesetze gegen die Interessen der Arbeiter, mangelnde Überwachung, durch Sparmaßnahmen vernachlässigte Sicherheitsvorkehrungen, prekäre Arbeitsbedingungen und erhöhter Leistungsdruck… Dies sind nur einige der Ursachen für die steigende Zahl von Arbeitsmorden am Arbeitsplatz.
Während die Regierung die Morde am Arbeitsplatz als „Schicksal“ und „Verhängnis“ abtut, wurde in den letzten Monaten ein Antrag auf eine Untersuchung der Arbeitsschutzprobleme mit den Stimmen der Abgeordneten der AKP und der faschistischen MHP im Parlament abgelehnt.
Dennoch verlieren weiterhin jeden Tag mindestens 5 Arbeitnehmer:innen ihr Leben durch Arbeitsmorde.
Die Versammlung für Arbeitergesundheit und Arbeitssicherheit (ISIG-Versammlung) veröffentlichte im April 2024 die Daten über Morde am Arbeitsplatz. Den Daten zufolge, die zu 83 Prozent auf Informationen aus der nationalen Presse und zu 17 Prozent auf Informationen von Arbeitskollegen, Familienangehörigen, Arbeitsschutzexperten, Betriebsärzten, Gewerkschaften und der Lokalpresse beruhen, gab es im April 2024 täglich mindestens fünf Morde am Arbeitsplatz.
Die ISIG-Versammlung gab bekannt, dass in vier Monaten mindestens 597 Arbeitnehmer durch Tötungsdelikte am Arbeitsplatz ums Leben gekommen sind: 161 im Januar, 149 im Februar, 115 im März und 163 im April.
In den wenigen Fällen, in denen die Staatsanwaltschaft Ermittlungen einleitet, werden diese meist nicht gegen die Hauptverantwortlichen geführt, sondern gegen kleine Angestellte, die zwangsläufig die Anweisungen der Firmenchefs befolgen mussten.