TKP – Deutschland Komitee

Am 9. Mai 1945, 75 Jahre nach dem Tag des Sieges

Wieder wird der Sieg Sozialismus heißen!

Seit dem Sieg über den Faschismus sind 75 Jahre vergangen. Die große Kriegsmaschinerie des Nazi-Deutschlands, griff die Sowjetunion, das Land der ersten sozialistischen Revolution an, um es zu vernichten, erlitt aber selbst vor Moskau, Stalingrad und Leningrad eine große Niederlage.

Als die Soldaten der Roten Armee am 2. Mai 1945 die rote Fahne mit Hammer und Sichel auf dem Reichstag in Berlin hissten, waren 26 Millionen Sowjetbürger durch den deutschen Faschismus ermordet worden und ihr Land war ruiniert, in Schutt und Asche verwandelt.

Am 9. Mai kapitulierte das Nazi-Deutschland bedingungslos.

Die Begierde des deutschen Kapitals blieb in ihrem Halse stecken und der Sozialismus siegte!
Die Rote Armee befreite auf ihrem Weg nach Berlin neun Länder in Europa und bereinigte sie teilweise oder vollständig vom Faschismus. Dadurch wehte im Osten Europas 44 Jahre lang die Fahne des Friedens und des Sozialismus.

Aus diesem Anlass begrüßen wir alle Soldaten der Roten Armee, die in diesem unerbittlichen Krieg fielen, die Völker der Sowjetunion, die sich bis zum Schluss gegen den Faschismus wehrten, Stalin und seine Genossen, die diesen Kampf meisterhaft zum Sieg führten. Auch begrüßen wir all die Militanten aller Kommunistischen Parteien, die sich bis zum Ende gegen den deutschen Faschismus auflehnten.

Die Auflösung der Sowjetunion kam 46 Jahre nach dem großen Sieg.

Der Sozialismus war weder im Ökonomischen noch in sozialen Bereichen gescheitert. Der Zusammenfall des sozialistischen Systems war nicht unausweichlich.
Die Strategie der friedlichen Koexistenz von zwei unterschiedlichen Systemen in ihren Einflusssphären, gab dem imperialistischen System die Möglichkeit, die Sowjetunion, die sie militärisch nicht besiegen konnten, auf ideologischer und politischer Ebene zu unterwandern.
Jeder Schritt zur Beruhigung des imperialistischen Lagers, gepaart mit ideologischen Defiziten, wurde von der NATO als Zeichen von Kriegsunwille der Sowjetunion interpretiert und diente zur Belagerung des sozialistischen Blocks. Es konnte kein ideologischer Druck auf Basis der ökonomischen und sozialen Ungleichheiten in kapitalistischen Ländern gegen den Imperialismus ausgeübt werden. Stattdessen begab man sich auf eine Verteidigungslinie im Feld der allgemeinen Menschenrechte, deren Inhalte durch den Imperialismus bestimmt wurden. Und wir erlitten die Niederlage.
Das Ergebnis ist offensichtlich.

Die Sowjetunion, die vor 75 Jahren den deutschen Faschismus niederrang, verließ leider vor 29 Jahren die Bühne der Geschichte. Der deutsche Imperialismus jedoch befindet sich noch immer im hegemonialen Kampf und eine faschistische Partei ist drittgrößte Partei im Bundestag.

In der EU sind faschistisch-autoritäre Regierungen längst keine Ausnahme mehr. während die Faschisten die europäischen Parlamente und Straßen füllen, ist Antikommunismus die gemeinsame Linie aller Vertreter der europäischen Politik von „Links“ bis Rechts.
Und die Arbeiterklasse wird mit der Androhung von Arbeitslosigkeit gezähmt.

In den letzten Monaten hat das kapitalistische System aber seinen Glanz verloren. Die Corona- Pandemie verwandelte in den entwickelten, reichen kapitalistischen Ländern Altersheime zu kleinen Vernichtungslagern. Das Verhalten der sogenannten „befreundeten“ Länder unter dem Dach der EU und der NATO in diesen Krisenzeiten, das sich dadurch auszeichnete, die Hilfsgüter zu blockieren und medizinische Geräte zu beschlagnahmen, ist ein Vorzeichen dafür, wozu alles sie in einem Kriegsfall fähig wären. Das ist die Fratze des Imperialismus.
Andererseits zeigte Kuba der ganzen Welt, wozu ein kleines, unter Blockade leidendes sozialistisches Land fähig ist und machte uns stolz.

Man sah, dass die Menschheit nicht zur Geißel der Barbarei werden muss. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Der Sozialismus ist nicht mehr nur eine Forderung der Arbeiterklasse, sondern eine Notwendigkeit für die gesamte Welt.

Doch der Sozialismus fällt nicht vom Himmel. Wir müssen uns für den Kampf organisieren und mehr ums Organisieren kämpfen.

Ausbeutung, Reaktion, Faschismus und Krieg können niemals unser Schicksal sein. Das Gedenken heute an den 9. Mai 1945, kann nicht auf die Erinnerung der Ereignisse von vor 75 Jahren reduziert werden. Unzertrennlich mit dem Gedenken an den 9. Mai muss einhergehen, das Stärken des Kampfes für den Frieden, die Verknüpfung mit dem Kampf gegen den Imperialismus und den Faschismus und zugleich das sich Organisieren für den Sozialismus.
Wir werden unsere Schuld bei denjenigen Millionen, die ihr Leben im Kampf gegen Faschismus ließen, damit begleichen, indem wir den Sozialismus aufbauen.

Es lebe die Revolution!
Hoch lebe der Sozialismus!

Deutschland-Organisation
der Kommunistischen

Partei der Türkei (TKP)
9. Mai 2020